Vielleicht hätte Caspar David Friedrich diesen Sonnenuntergang gemalt, wenn er ihn zu Lebzeiten gesehen hätte, gespürt hätte, als Dank an seinen Schöpfer für das Leben empfunden hätte.
Wahrscheinlich sogar, denn die Verbundenheit seiner Seele mit dem was ihn umgab, und somit auch mit dem ewigen Kreislauf der Welt erkennt man in jedem seiner Bilder.
Anfang nie so wichtig wie das Ende, die Rückkehrt zum ewigen Licht.
Darum geht es in den 160 Seiten, die ich als ,,lyrische Betrachtung'' in meinem, in diesem Monat noch erscheinenden neuen Buch ,,Zwischen Kunst und Menschlichkeit'' betitelt habe.
72 Gemälde des Künstlers begleitet von 72 meiner lyrische Texte.
Beide sind wir Kinder des Septembers, des Monats, in dem sich Sommer und Wärme verabschieden, die frühe Dunkelheit uns auf uns selbst verwirft.
Das prägt die Herbstgeborenen in besonderer Weise.
Die Jahresreise neigt sich dem Ende zu, die Vögel ziehen zum Süden, es wird langsam stiller.
Die Landschaft mystisch, nebelumworben wie auch so manches Herz, wenn es erste Einsamkeit des Winters erahnt.
Dieses Buch ist meine hommage an einen Künstler, der die Romantik entscheidend mitgeprägt hat, der uns Sehnsucht, Scheitern und bedingsunglose Liebe zu dem was er schuf in Gemälden zurückließ, die jeden berühren, wenn er den Schritt wagt sich darauf einzulassen.
Melancholie
Ganz leise zart und tief dringt sie hinunter bis zur Seele
verbrüdert sich dort mit der Stille
und streichelt sanft die Traurigkeit.
Sie liebt die Nebelschwaden
wenn wogend sie das Landschaftsmeer bereisen
und schaut begierig in die Ferne
wo hin zur Nacht
die Sehnsucht sich im Sonnenuntergang verliert.
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