Panem et lapis (Brot und Stein)
Der Ruf der Freiheit
verhallt im Rhythmus des Konsums.
Wenn du dich früh daran gewöhnst
im Netz von Neid und Gier zu klettern
wie leicht kann dann die Macht dich kontrollieren
und lenken die Geschicke deines Seins.
Sie integrieren dich
bewerten hart
doch wollen nur dein Bestes
gerad’ weil du selbst nicht weiß was dieses ist.
Als ob dein Augenlicht von Tag zu Tag ein wenig mehr ertrübt
bewegst du dich nun tastend durch die Welt.
Frag bitte nicht
pariere
duck dich
nicke gern
denn nur so wirst du reich belohnt
mit Zuckerbrot ganz warm und weich
und kannst den angedrohten Schlägen für dieses Mal entgeh´n.
Nun
ab und an vernimmt ein Mensch sie doch
die leise Melodie des freiheitlichen Lebens
sieht Farben unbekannter Wirklichkeit
die tief sein kümmerliches Herz berühr´n
ihm Bilder malen von bizarrer Schönheit dieses Seins
Unsterblichkeit vielleicht verheißen.
Jedoch sei dir gewiss
wenn du der Freiheit jetzt wirst folgen
so droh´n nicht nur Sanktionen dir
wie Einsamkeit durch Einzelhaft
auch vormals freundliche Gesellen
verwandeln sich in Monster
schüren Angst
und schenken in den tiefen langen Nächten
manch bösen Traum der dich vom Lager treibt.
Angst
So leicht wie heut´ war es noch nie
den Menschen zu verwirren
und auch
ihm vorzuschreiben was er darf und soll.
Als Bettvorleger in den guten Stuben
verhindert Angst den tiefen Schlaf
kuschelt sich zart bis in die Herzen
auf das der Tag zum Alptraum wird.
Als kleine Pflanze wird sie noch geduldet
man kennt sich das verbindet tief.
Gedüngt von Handlagern der Macht
gewässert mit Versprechen
gräbt sie sich fest in jeder Ritze
wächst schnell heran zum Ungeheuer
das lähmt und dann gehorchen lässt.
Ist denn die Leichtigkeit des Seins
tatsächlich unerträglich wie beschrieben?
Ist denn der Mensch zum Knechte nur gebor´n?
Was wäre wenn er Flügel hätte
würd´ er sie stutzen gleich am ersten Tag
den Strick gar selbst noch gern bezahlen
mit dem man ihn zum Schlachter führt?
Die Antwort darauf wird die Zeit uns lehren.
Mal sehen was in den Büchern wird geschrieben
wer wen zu viel gefüttert hat
und wer am Ende hungern wird.
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