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Ich kenne ihn nicht, den Krieg

Ich schreibe nicht von Krieg, ich kenne ihn nicht.

Ich schreibe von Menschen, doch ich beginne Zweifel zu hegen, Tag für Tag, Woche für Woche werden es mehr, seit Jahren. Zweifel daran, ob ich die Menschen kenne, überhaupt irgendjemanden wirklich kenne außer mich selbst, vielleicht.

- Je älter ich werde, je öfter kommt es unangemeldet dieses kleine Modaladverb, versteckt  zwischen Gewissheit. Ich glaube nicht, dass wir Freunde werden. -    

 

Wie ist es eigentlich, ist dass, was wir heutzutage fühlen und denken wirklich Ausdruck unseres Bewusstseins?

Können wir überhaupt noch selbstständig fühlen und denken oder sind wir schon Marionetten, die nur glauben das sie fühlen und denken, und das in einem Land in dem Freiheit herrscht.

Längst vergessen, dass Freiheit nicht herrscht, sondern gelebt werden muss.

Freiheit die herrscht, ist global betrachtet nichts anderes, als der Weg hin zur Diktatur einer Elite, die aus uns eine verängstigte, gefügige Masse macht. Das Wörtchen >Freiheit< wird uns dabei vorgeworfen, wie ein abgenagter Knochen für den wir dankbar zu sein haben.

Wehe wenn nicht, dann spaltet sich die Masse und zerfleischt sich gegenseitig.

Soweit klappt der Plan!    

Die Führer ohne Stärke jedoch skrupellos haben Angst davor, dass ihr System entdeckt wird, daher ist ihre eigentliche Arbeit Ablenkungen zu schaffen die die Masse beschäftigt, nicht zur Ruhe kommen lässt, letztendlich in Unmündigkeit und Gehorsam treibt.

Würden die Hüter der Herrschaften mehr Geld daran verdienen, dass sie gutes täten, als daran, dass sie böses tun, dann würden sie es tun, mit Siherheit!   

 

...und so stehen Schafe an der Stalltür und warten, ob vom Apfelbaum noch Früchte fallen, dösen Katzen in Scheunen, blinzeln in düstere Zukunft, wetzen ihre Krallen, haben sich aber längst an Dosenfutter gewöhnt,  

leben Mäuse  hier im Paradies, solange bis sie  gefressen werden,

würden Hunde gerne wachen, aber nichts regt sich, also geben sie es auf, drehen sich zwei- dreimal um sich selbst, und fallen gelangweilt auf ihren zugewiesenen Platz,

indes die Hühnerschar jedem Hahn folgt, wenn er nur genug Lärm macht -  ganz gleich wohin er sie führt.

 

 

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Kommentare: 2
  • #1

    Becker Cornelia (Samstag, 21 Oktober 2023 10:27)

    Ja, der Text spricht viele meiner Fragen an. Und ich bin sicher, dass viele heute voller Fragen sind. Und deshalb sind Texte, wie diese wichtig. Die Fragen aushalten, wie Rilke sagte, gerade in komplexen, komplizierten Situationen.

  • #2

    Uschi Hammes (Samstag, 21 Oktober 2023 18:07)

    Herzlichen Dank für Deine Worte, Cornelia Becker! Ja, wir müssen viel mehr Fragen stellen, und uns nicht mit jeder Antwort zufriedengeben.