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Stille Nacht

In einer Herbstnacht windig und kalt starb mein kleiner Jupp.

Einer von jenen namenlosen Hunden die keiner wollte, solange bis wir uns trafen.

Er humpelte, im Rücken eine Luftgewehrkugel, zufällig entdeckt, als er wegen seiner ausgerenkten Hüfte operiert wurde.

Die Kugel zu entfernen war unmöglich, also lebte er mit ihr.  

Vielleicht war es sein Vergehen gewesen, dass er einem Menschen etwas Essen wegnehmen wollte, es musste, um nicht zu verhungern.

Erst schießen dann treten, oder war es umgekehrt?

 Vielleicht waren sie auch zu zweit...

Er hat mir diese, seine Geschichte nie erzählt, so wie viele ihre Geschichten nie erzählen, nicht können, nicht wollen.

Für uns bleibt es dasselbe, wir basteln uns unsere eigenen, solange bis sie zu uns passen, wir uns empören können oder beruhigt schlafen, gerad´ wie es uns gefällt.

Doch manchmal erinnern wir uns an kostbare Momente, in denen wir lernen durfte, dass keiner hier unsterblich ist.

Das macht sanft, dankbar, gelassen und vielleicht ein kleines bisschen weiser.

 

Es ist die Nacht

die uns besänftigt

die Dunkelheit

das Tor zur Fantasie.

Es ist der Mond

der uns mit seiner Schönheit fesselt

den Geist

der Sehsucht weckt

nach Ewigkeit und Glück.

 Und was ist Liebe?

Sie ist all´ das was uns vereint

ist Reinheit

Philia

Agape.

Ist alles

was wir uns erträumen.

Weine ruhig mein Freund!

So wie auf jeden kleinen Zweig

der Schnee sich niederlegt

so wächst aus jeder deiner Tränen Kraft.

 

 

 

 

 

 

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Kommentare: 4
  • #1

    Peter Steves (Sonntag, 08 Oktober 2023 08:04)

    Ich liebe es. Du weißt warum. . .

  • #2

    Uschi Hammes (Sonntag, 08 Oktober 2023 12:15)

    ...ja.

  • #3

    Brigitte Ebell-Karl (Sonntag, 08 Oktober 2023 20:34)

    Je älter ich werde, je intensiver ich lebe, je mehr lassen mich die Gedanken in der Nacht nicht in den Schlaf kommen....... Das Wissen und die Ohnmacht.... Deine Gedanken gehen tief..

  • #4

    Uschi Hammes (Montag, 09 Oktober 2023 07:20)

    Man muss den Mut haben sich berühren zu lassen und den hast Du. Dafür danke ich Dir von Herzen. Wir Künstler erleben die Welt vielleicht etwas intensiver - manchmal ein großer Segen und manchmal ein Fluch! Doch wie es auch ist, wir können nicht anders.