Kommt alle herbei lauscht der Geschichte
vom blinden Soldaten Vladimir,
ein Kind war er bevor sie ihn zwangen
zu kämpfen für ihre unfassbare Gier.
Ein besseres Leben versprachen sie ihm
Geschenke sollte er bekommen,
doch anstatt die Farben des Friedens zu seh´n
ward ihm sein Augenlicht genommen.
Alleine war er in schummriger Nacht
als die Feinde ihn fingen den Kleinen,
ein Mündungsfeuer blitze neben ihm auf
und er begann leise zu weinen.
Dacht´an seinen Vater, die Mutter den Freund
ob das sterben so war wie er dachte,
verlor das Bewusstsein, er war doch so klein
hörte nicht wie der Kriegsführer lachte.
Sie schleppten ihn in ein Lager voll Männer
die geifernd ihn bequatschten,
er selbst fühlte Schmerz, sich scheinbar schon tot
als die Kerle ihn griffen, begrapschten. ´
Sie ließen ihn liegen da wo er lag
traten ihn in ihrer Verachtung,
und Vladimir stöhnte im Fieberwahn
in jämmerlicher Umnachtung.
Am nächsten Morgen das Kind schlief erschöpft
brachte man es zu den Ställen,
der kleine Soldat wusste nicht was geschah
hörte nur Hunde laut bellen,
das Gröhlen von Kerlen dann plötzlich Sirenen
alles stürmte davon,
man hörte auf ihn zu quälen.
Er kroch wie ein Tier zwischen zwei Wagen
dann rannte er los, ohne Angst mehr im Kopf,
immer weiter gerad´aus ohne zu zagen
das Schicksal half ihm dem kindlichen Tropf.
Ein Loch war gerissen irgendwann nicht geflickt
für ihn hieß das leben statt sterben,
doch ein Draht stach heraus ihm ins Auge, dem Wicht
unerträglich die Schreie der Schergen.
Eine Schwester verband ihm das Auge, er fror
er wollte nicht länger gehorchen,
der Krieg hat aus ihm einen Mann gemacht
einen alternden, versteinerten Tor.
So lang war die Zeit in der er gefangen
er wusste nicht einmal das Jahr,
dann durfte er gehen doch ohne Verlangen
Krieg oder Frieden, es war ihm egal.
Die Heimat erreichte er matt und gebrochen
die Augenhöhle ein tiefes Loch,
das Trauma war hinter ihm hergekrochen
ließ ihn nicht los, war wie ein Joch.
Als er erfuhr dass die Eltern gestorben
der Freund im Kriege verschwunden,
zerriss sein Herz und die Seele zugleich
niemals mehr heilten die Wunden.
Er verließ seine Stadt ging zur Legion
kämpfte für Brot und für Weiber,.
wurde ein Held in Teufelsgewand
später Bordellbetreiber.
Behandelte alle Menschen gleich schlecht
schlug alles tot und fand es so recht,
verlor nach und nach seinen bösen Verstand
vom Dämon getrieben mordete er sich durchs Land.
Auch das Böse muss schlafen und das war sein Pech
irgendjemand rief: Hier liegt der Schinder,
sie zerschlugen den Körper den Kopf rot von Blut
die Rache der Frauen und Kinder.
Als er erwachte sah er nur Nacht
die Kirchturmuhr schlug laut auf drei
wieder kroch er am Boden von nun an ganz blind
sein Leben war damit vorbei.
Von da an saß am Straßenrand
bettelte, lang wuchs sein Bart,
doch die Menschen bespuckten ihn in eigener Not
Krieg macht gefühllos und hart.
An einem Morgen im Winter voll Schnee
saß er noch immer am Fleck,
leblos wurde er auf einen Karren gehieft
und sie schmissen ihn einfach weg.
Das liebe Leute war die Geschichte
vom Krieg, vom Frieden und Schwesterchen Not
letztendlich, wir seh´n es an Vladimir
bringt uns beides nur eines, den Tod.
Und doch urteilt selbst möchtet ihr einst so enden
verraten verkauft und allein,
sagt den Heuchlern und Lügnern diekt ins Gesicht
wir werden und wollen niemals wie ihr
menschenverachtende Scheißkerle sein.
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Brigitte Ebell-Karl (Sonntag, 01 Oktober 2023 11:29)
�� Es sind die Worte, deine Worte, die heute am Sonntag die Seelen zum scbreien, zum Weinen zur Anklage aufrufen.. Doch hat man die Schreie der Mütter je gehört.. Und waren es immer die Mütter, die diese Jungen geboren haben und wo war die Macht ihrer Herzen, die es mit ihrer Liebe nicht schafften und schaffen friedvolle Menschen in die Welt zu schicken.. Wunderbar deine Ballade... �Sie rührt zu tiefst...
Peter Steves (Sonntag, 01 Oktober 2023 11:30)
Ganz berührender Text. Ich bin tief Beeindruckt
Uschi Hammes (Sonntag, 01 Oktober 2023 16:36)
Herzlichen Dank, Brigitte Ebell-Karl! Ich denke beim lesen Deiner Worte gerade an das Lied von Reinhard Mey: Nein, meine Söhne geb ich nichthttps://www.google.com/search?client=firefox-b-e&q=meine+s%C3%B6hne+geb+ich+nicht.
Uschi Hammes (Sonntag, 01 Oktober 2023 16:37)
Ich danke Dir sehr, Peter Steves!
Michaelkarllink Karlsruhe (Sonntag, 01 Oktober 2023 18:22)
Vielen lieben Dank Uschi
für diese Worte …für diese klare Sicht ….nur der freie Wille gefasst erdachte geschrieben ….ausgesprochen bricht die lähmende Stille …entlässt die Handlung die Hoffnung das Gehör und das verstehen denn dann vereint den können wir den Weg für Frieden gehen im Einklang streben …denn wir sollten uns alle doch lieben geben…. Grüße Michael
Jacqueline (Sonntag, 01 Oktober 2023 18:38)
So wahr. Danke.
Uschi Hammes (Sonntag, 01 Oktober 2023 18:44)
Ich danke Dir dafür, dass Du meiner Ballade Deine Zeit geschenkt hast, sie Dich berühren durfte und besonders für Deine Worte, MichaelKarllink.
Uschi Hammes (Sonntag, 01 Oktober 2023 19:03)
Ich danke Dir Jacqueline
Helmut Maier (Montag, 02 Oktober 2023 10:01)
Es fehlen fast die Worte. Es braucht so viele, dieses Unheil zu fassen, nicht wahr?
Uschi Hammes (Montag, 02 Oktober 2023 10:43)
Ja, es braucht viele, und vielleicht hilft diese Ballade ein wenig mit, dass es immer mehr werden. Man muss Worten ein 'Gesicht' geben, damit sie in der Seele der Menschen ankommen. Jeden Tag hören wir von KRIEG, aber was wirklich dahintersteckt, nämlich einzelne Menschenschicksale, das realisieren viele in der Flut der Meldungen gar nicht mehr. Ich danke Dir sehr für Deine Worte, Helmut Maier!
Helmut Maier (Dienstag, 09 Januar 2024 15:57)
Das ist leider nur e i n e Geschichte des Krieges, aber eine sehr aufrüttelnde! Danke!
Uschi Hammes (Mittwoch, 10 Januar 2024 07:55)
Eine von Millionen von Geschichen...
Herzlichen Dank, Helmut Maier