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Herbst

Die Jahreszeit,                                                                                                                         in der wir vielleicht den Zyklus des Werdens, des Seins und des Vergehens am intensivsten wahrnehmen, am tiefsten empfinden, hin- und hergerissen zwischen der Freude am Überfluss von Farben, dem Überfluss an Früchten und der Trauer darüber, dass jede Nacht nun länger ist, als die Vorherige.

 

Verlassene Nester in ruhenden Bäumen - ganz langsam wächst der schwarze Drachen, der keine Grenzen kennt zwischen Licht und Dunkelheit. 

Sein langer Schatten malt Ängste aufs Land, solange bis der Winter auch diese vereist und Seelenstille spürbar wird.

 

 

 

Herbst, die Zeit zum Dichten – die Zeit für Geschichten und für einen guten Tropfen in dem so manche Idee heranreift.

 

Wie schrieb ich in meinem Roman 'Herbstregen' - Aufzeichnungen einer Nicht-Sesshaften:

 

Gute Gedanken sind wie guter Wein!

Sie brauchen nährstoffreichen Boden,

sollten ohne Eile bis zur Vollendung wachsen und gedeihen,

behutsam und zum richtigen Zeitpunkt

müssen ihre Früchte gepflückt werden,

und dann,

wenn im Einklang mit Herz und Gewissen

eine Weile der Lagerung vorüber ist,

dann ist es Zeit sie zu genießen,

beide,

den Wein und die Gedanken.

 

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Kommentare: 4
  • #1

    Barbara Schleth (Sonntag, 17 September 2023 09:46)

    Liebe Uschi,
    zu Gast auf deinem Blog, Wort für Wort lesen, während ich draußen in der Septembersonne sitze und meinen ersten Tee trinke, Wollsocken an den Füßen. Welch eine feine Plattform für „Sonntagsgedanken“, den Aufgeregtheiten der Woche enthoben, lädt sie mich ein, mich die noch im tiefen Lichtstrahl dem Sommer verhaftet ist und doch schon in Farbe und Spinnenweb‘ den Herbst erkennt. . Danke für diesen besonderen Ort dir am frühen Morgen zu begegnen. In alter Vertrautheit BARBARA (SCHLETH.)

  • #2

    Uschi Hammes (Sonntag, 17 September 2023 11:18)

    Ich danke Dir für Deinen Besuch und für die feinen, zarte Worte, liebe Barbara Schleth. Mögen wir den Kranichen auf ihrem Weg zum Süden hinterherschauen, während wir uns selbst mehr und mehr erden.

  • #3

    Brigitte Ebell-Karl (Sonntag, 17 September 2023 17:54)

    Der Herbst.. Er hat m Jahresreigen eine ganz besondere Stellung.. Die Wärme des Sommers und der Wind des Herbstes vereinigen sich zu einem strittigen Paar... Die Blumen geben mit ihrer letzten Kraft noch einmal Farbe in den Tag.. Der Nebel schleicht in der Nacht über die Felder. Ruhe kehrt ein... Jeder zieht sich in sein Heim.. Doch von fern röhrt der Hirsch in der Dunkelheit...

  • #4

    Uschi Hammes (Montag, 18 September 2023 06:06)

    Danke Dir für das wundervolle 'Herbstbild', liebe Brigitte. Ich werde es voller Freude in meiner 'Galerie' aufhängen.